DAS PSYCHOSOZIALE ZENTRUM FÜR FLÜCHTLINGE (PSZ)

ist eine überregionale Beratungs- und Therapieeinrichtung des Pädagogischen Zentrums Aachen e.V. (PÄZ) und Mitglied in der bundesweiten Arbeitsgemeinschaft der Psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer (BAfF e.V.).

Unser Ziel ist es, Flüchtlinge zu beraten, zu betreuen und zu begleiten. Wir unterstützen Menschen dabei, ihre Fluchterlebnisse und die daraus folgenden besonderen Lebenssituationen zu bewältigen.

Wir bieten allen Flüchtlingen unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus ob Erwachsene, Kinder oder Jugendliche und ihren Familien einen Dualen Ansatz an.

1. Beratung:

  • Psychosoziale Beratung
  • Gesundheitsberatung
  • Traumaberatung
  • Systemische Beratung

2. Therapie:

  • Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie
  • mit begleitender Elternarbeit
  • Kunsttherapie in Einzel- und Gruppenarbeit

Unsere Zielgruppe
Flüchtlinge: Erwachsene, Kinder, Jugendliche und ihre Familien

Psychosoziale Beratung und Therapie
Wir begleiten und unterstützen Flüchtlinge dabei Vergangenes aufzuarbeiten, um neue Perspektiven zu entwickeln, damit auch Flüchtlinge ihre Zukunft wieder besser gestalten können.

Psychosoziale Beratung ist für uns etwas Menschliches. Wir stellen Flüchtlinge mit ihren Einzelschicksalen, ihrer Fluchtgeschichte und ihrer aktuellen Lebenssituation in den Mittelpunkt. Unser Team begleitet Ratsuchende prozessorientiert und ganzheitlich.

Gleichzeitig gilt unser Interesse den ökonomischen, kulturellen, sozialen und politischen Bedingungen. Das ermöglicht uns sowohl in der Therapie als auch in der Beratung die Potentiale von Flüchtlingen zu stärken. Gemeinsam mit ihnen entwickeln wir neue Perspektiven und Strategien.

Wir arbeiten im Sinne der internationalen Menschenrechtsabkommen und der Genfer Flüchtlingskonvention.

Unser Team
berät und betreut Sie professionell und qualifiziert mit interkulturellem Hintergrund. Unser Beratungsangebot kann in verschiedenen Sprachen durchgeführt werden.

Kooperationspartner
Amnesty International
Familienzentren und Schulen
SOLWODI – Solidarity with
Women in Distress
Ärzte, Kinder-, Jugendlichen- und
Erwachsenenpsychotherapeuten
AIDS Hilfe Aachen e.V.
Helene-Weber-Haus (Mehrgenerationenhaus)

Netzwerke
Arbeitsplattform Migration
Facharbeitskreis Migration im Paritätischen NRW
Netzwerk Asyl
Netzwerk Integration Region Aachen
NRW Netzwerktreffen der
Psychosozialen Zentren
DTPPP – Dachverband der transkulturellen
Psychiatrie ,Psychotherapie und
Psychosomatik im deutschsprachigen Raum e. V.

Träger
Träger des Psychosozialen Zentrums ist das Pädagogische Zentrum Aachen e.V. (PÄZ) – Fach- und Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Erwachsene ausländischer, binationaler und deutscher Herkunft.

Sie sind nicht alleine

Sie sind vielleicht geflüchtet und kommen aus
einem Kriegsgebiet.

Sie sind gefoltert worden oder haben
Folter miterlebt.

Sie sind vergewaltigt worden oder haben
Vergewaltigung miterlebt.

Vielleicht leben Sie schon lange hier, kommen aber innerlich nicht zur Ruhe; Sie leiden an Schlaflosigkeit. Sie sind nervös. Sie sehen immer wieder die schmerzvollen Bilder. Sie sind traurig und niedergeschlagen. Sie fühlen sich betäubt und kraftlos. Sie leiden an unerklärlichen Schmerzen. Was Sie erlebt haben, hinterlässt sichtbare und unsichtbare Wunden an Körper und Seele.

All diese Beschwerden und Gefühle können normale Reaktionen auf die erlebte Gewalt sein und erst im Exil auftreten. Sie sind mit diesen traumatischen Erfahrungen nicht alleine.

Das PSZ Aachen hilft Ihnen mit einem kostenfreien und freiwilligen Angebot, wenn erwünscht auch anonym.

BERATUNG

Traumaberatung

Die Bearbeitung von Traumata kann durch unterschiedliche Methoden und Arbeitsansätze erfolgen. Hierzu zählt die Traumaberatung, die in Deutschland noch eine recht junge Disziplin ist. Ihre Ursprünge sind u.a. in der Arbeit mit traumatisierten Kriegsflüchtlingen und Soldaten zu finden. Grundsätzlich kann die Traumaberatung als ein Empowermentansatz formuliert werden. Dem entsprechend ist die Arbeit ressourcen- und prozessorientiert. Die Traumaberatung ist keine Therapieform, übernimmt hier aber eine Schlüsselrolle. Denn sie kann auch als Stabilisierungsarbeit verstanden werden, die als Überbrückungs- und Unterstützungshilfe für eine anstehende Traumatherapie, dient.

In Abgrenzung zur Traumatherapie bedient sich die Traumaberatung folgenden methodischen Ansätzen:

  • Stabilisierung der traumatisierten Person als wichtigste Grundlage für weitere Behandlungsschritte
  • Entwicklung von Antistresskompetenzen zur Kompensation posttraumatischer Belastungsstörungen*
  • Aktivierung der Selbstheilungsprozesse
  • Im Gegensatz zu Therapieansätzen vermeidet die Traumaberatung eine Traumakonfrontation, um Retraumatisierungen vorzubeugen.

Die Traumaberatung verfolgt in erster Linie folgende Ziele:

  • Wiederherstellung der äußeren und inneren Sicherheit der traumatisierten Person
  • Schaffung von Distanz zum Täter und traumatisierten Erlebnis
  • Befreiung von Schuldgefühlen
  • Stärkung der Lebensfähigkeit und des –willen der betroffenen Person

Im Rahmen der Traumaberatung werden spezifische Gesprächstechniken verwendet, um die o.g. Ziele zu erreichen. Diese beinhalten z.B. die Screen-Technik –Methode, die eine Distanzierung zwischen der betroffenen Person und dem traumatisierenden Erlebnis bewirkt oder die Tresor –Methode, die dem Traumatiserten das „Wegpacken“ des Erlebten ermöglicht. Die Traumaberatung bedient sich auch interkultureller Ansätze, wie beispielsweise den körperbezogenen Achtsamkeitsübungen, die aus der buddhistischen Tradition her stammen und das Ziel verfolgen, die Aufmerksamkeit der traumatisierten Person gezielt zu schulen. Voraussetzung einer jeden Traumaberatung ist die Freiwilligkeit der betroffenen Person. Die Traumberatung findet als Einzelberatung statt. Durchgeführt wird sie von einer geschulten Fachkraft

THERAPIE

Die Kunsttherapie ist eine Therapieform, die überwiegend nonverbal und prozessorientiert ausgerichtet ist und durch den Einsatz von künstlerischen Medien die ganzheitliche Förderung von Menschen unterstützt. Sie ist für Personen jeden Alters geeignet. Durchgeführt werden kann die Kunsttherapie als Einzel- Gruppen- Paar- oder Familiensitzungen. Die Kunsttherapie bedient sich aller künstlerischer Materialien und Gestaltungstechniken. Diese reichen von Aquarell, Tempra- und Wasserfarben über Pastell- und Ölkreiden bis hin zu Blei- und Buntstiften. Materialien wie Ton, Gips, Holz, Stein und Pappmasche finden ebenfalls Anwendung. Durch kunsttherapeutischen Methoden werden innere Bilder, Gefühle, Wünsche, Bedürfnisse, Vorstellungen und Erfahrungen belebt, erlebt, durchlebt und können so zum Ausdruck gebracht werden. Verdrängte und abgespaltete Seiten der Persönlichkeit können durch den kunsttherapeutischen Prozess wieder wahrgenommen und integriert werden. Die Kunsttherapie bietet die Möglichkeit als „Spiegel“ für bewusste und unbewusste Prozesse und Zustände genutzt zu werden. Sie ermöglicht das Identitätsgefühl, die Autonomie und den Selbstwert zu stärken, Ressourcen und Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Stressbewältigung, Entspannung und Selbstwahrnehmung können durch kunsttherapeutische Methoden erzielt werden. Entwicklungsmöglichkeiten können aufgezeigt und gezielt

gefördert werden. Als nonverbale Kommunikationsform und Therapiemethode bietet die Kunsttherapie für die interkulturelle und antirassistische Arbeit neue Wege. Unabhängig von Herkunft, sozialem Status und persönlich erlebter Biographie kann die Kunsttherapie bewirken, dass Menschen mit traumatischen Erlebnissen und seelischen Belastungen und den daraus resultierenden Folgen, lernen diese aufzuarbeiten und dadurch einen besseren Umgang mit sich und ihrer Geschichte finden. Um an kunsttherapeutischen Sitzungen teilzunehmen, ist eine künstlerische Begabung oder Vorerfahrung nicht wichtig.

Das Angebot wird von einer ausgebildeten Kunsttherapeutin durchgeführt.

Gefördert durch: